Während die Europäische Fledermausnacht mittlerweile in 35 Ländern ein jährlich stattfindendes Ereignis darstellt, freuen wir uns, dass nun auch in Hangelsberg am 24.08.2019 erstmalig eine Batnight veranstaltet wurde.
Das vielfältige Abendprogramm war ein Gemeinschaftsprojekt des NABU Kreisverband Fürstenwalde e.V., der Kirchengemeinde Hangelsberg, FÖN e.V. (Organisator der alljährlichen Ökofilmtour in Brandenburg) und unserer Bürgerinitiative.
Mehr als 70 Fledermaus-Fans fanden sich zu 19.00 Uhr in der Hangelsberger Kirche ein, wo vor historischer Kulisse der einzigartige Dokumentarfilm „Warte bis es dunkel wird“ gezeigt wurde. Fasziniert vom Leben der heimischen Fledermäuse nutzten die Gäste im Anschluss die Gelegenheit, die vor Ort anwesenden Fledermaus-Experten zu befragen.
„Geht die Zahl der Fledermäuse aufgrund des Insektensterbens zurück?“ – die sehr häufig gestellte Frage zielte direkt auf den mittlerweile alltäglich gewordenen Einsatz von Pestiziden ab, der zunehmend in den Fokus rückt. Da Insekten auch Nahrungsgrundlage der Fledermäuse sind, gelangen die Gifte über die Nahrungskette auch zu Fledermäusen und beeinträchtigen die Populationen.
Mit Einbruch der Dämmerung wurden die Gäste in den Hangelwald und an die alte Müggelspree geführt, denn dort hatten die Fledermaus-Experten vorab spezielle Fangnetze aufgestellt. Mit dabei der Fledermausdetektor, unverzichtbar um die spannenden Flieger der Nacht aufzuspüren.
Fledermäuse senden zur Ortung von Beute, zur Orientierung oder zur Kommunikation mit Artgenossen Laute aus, die überwiegend im Ultraschallbereich liegen. Der Detektor kann Ultraschalllaute in für Menschen hörbare Töne umsetzen.
Entdeckt wurden Breitflügel-, Zwergfledermäuse und spät am Abend ging noch ein Abendsegler ins Fangnetz. Dank der fachmännischen Fledermaus-Experten konnten die Gäste das geheimnisvolle Tier nun auch von ganz nah betrachten.
Parallel dazu wurde ein Lichtfang durchgeführt – hier wird ein weißes Tuch aufgespannt und mit einer Lichtquelle versehen, um das im Hangelwald vorhandene Nahrungsangebot für Fledermäuse näher zu beleuchten.
In Deutschland lädt der NABU bundesweit bereits seit 1997 ein, um auf die Bedrohung der Fledermäuse aufmerksam zu machen. Hauptursache für die Gefährdung der heimischen Fledermausarten ist der Verlust von geeigneten Lebensräumen. Alte Bäume, die in ihren Höhlen und Ritzen Unterschlupf gewähren, verschwinden zunehmend. Fugen und Spalten an Gebäuden werden häufig ersatzlos wegsaniert. Hinzu kommt das zunehmende Insektensterben.
Die erste Hangelsberger Batnight war ein toller Erfolg – aufgrund der sehr positiven Resonanz waren sich alle Organisatoren und Fledermaus-Experten einig, die Batnight auch im nächsten Jahr stattfinden zu lassen.